Mit Ghostware: Arena of the Dead erscheint im Early Access ein Nostalgie-Trip, der euch in die späten 90er und frühen 00er-Jahre und in die Zeiten von Unreal Tournament, Quake & Co. zurück führt. Episode 1, bestehend aus 3 Kapiteln, ist bereits spielbar, weitere Episoden soll folgen. Wir haben für euch reingeschaut!
Wer an UT o.ä. denkt, denkt in erster Linie an Multiplayer – den sucht ihr hier vergebens. Ghostware ist ein reiner storygetriebener Singleplayer-Titel. Ein Hacker, der in der Nostalgie gefangen ist und die Vergangenheit nicht los lassen will, hat sich die Welten seiner liebsten Multiplayergames nachgebaut, und bevölkert sie mit den “Geistern” verstorbener Menschen. Die lässt er dann in bester Shooter-Manier gegeinander kämpfen. So weit, so kreativ.
Mit der komplett abgefahrenen Story kann Ghostware auf jeden Fall schon mal ordentlich punkten. Selbst eine Sprachausgabe haben die Entwickler, die das Ganze in ihrer Freizeit (!) programmieren, spendiert. Für ein solches Projekt durchaus bemerkenswert, v.a. da das Voice Acting sich nicht verstecken musst. Da haben wir schon in Titeln mit deutlich mehr Budget viel gruseligeres gehört.
Inszenatorisch soweit also alles okay. Die Schwächen beginnen erst mit dem Gameplay: denn so abwechslungsreich, oder eher -arm, wie es sich anhört, spielt es sich leider auch.
De facto spielt ihr abwechselnd Deathmatch, Team Deathmach, King of the Hill, oder Capture the Flag gegen eine Horde von NPCs. Die eine oder andere ungewöhnliche Waffe oder die tatsächlich recht spaßige und flotte Fortbewegung, die euch über den Boden schlittern oder an Wänden entlang laufen lässt, können das ganze zwar ein wenig aufpeppen, aber in Summe spielt sich das ganze dann auf Dauer, wie es sich liest: recht eintönig.
Vor dem Hintergrund, den die Story und das Setting geschaffen haben, will der Funke da einfach nicht überspringen; zu groß ist da der Graben zwischen abgedrehter SciFi-Geschichte, und Trainingsmatches fürs nächste Quake-Turnier gegen den Computer…
(Vorab-)Fazit
Da wir uns hier noch im Early Access befinden, erlauben wir uns noch kein finales Urteil, eine Wertung wird daher noch nicht vergeben. Eine Bestandsaufnahme muss aber erlaubt sein.
Das Setting hat Potential, und macht Lust auf mehr. Die FPS-Optik aus Kindheit und früher Jugend (die älteren erinnern sich) versprüht einen ganz eigenen Retro-Charme, und die Tatsache, dass die Geschichte den Look auf der Meta-Ebene erklärt, macht das ganze nur noch besser.
Aber das Gameplay muss mehr hergeben, da führt kein Weg dran vorbei. Auf den Nostalgie-Lorbeeren kann sich der Titel nicht ausruhen, und man merkt schnell, wo es fehlt, nämlich an der Abwechslung. “Multiplayer”-Matches gegen den Computer sind halt trotz interessanter Hintergrundgeschichte immer noch nicht aufregend genug, um ein ganzes Spiel zu füllen. Ob es mehr Setpieces sind, oder ein paar Rätsel, oder ansprechende Bossfights – da ist noch ganz viel Luft nach oben.
Fans der ersten FPS-Stunde, und UT-& Quake-Romantiker können mal einen Blick drauf werfen bzw. eher behalten. Denn ob einem der Preis von 15€ für derzeit etwa 1 Spielstunde wert ist – das könnte der M-M-MONSTER KILL für eure Kaufentscheidung sein!