Immer wieder sucht man eine Kamera für seine Video Logs oder gar Outdoor-Aufnahmen. In diesem Review stellen wir Dir gleich 2 Kameras aus dem Hause Young Innovators, kurz YI genannt vor, welches mit Hilfe des Moto Vloggers “Ride Alone” entstanden ist.
Ride Alone ist ein Video-Logger auf YouTube und berichtet mehrmals die Woche über die verschiedensten Themen aus dem Bereich der Motorrad-Szene. Mit seiner freundlichen Genehmigung dürfen wir euch zum Selbstvergleich Videomaterial von seinem Kanal zur Verfügung stellen.
Bei der YI Lite und auch YI 4K Plus handelt es sich um Action-Cams, welche für den Outdoor-Einsatz geeignet sind- In wie weit sich diese Kameras unterscheiden und ob sich der Aufpreis der Plus-Variante lohnt, erfährst Du am Ende dieses Artikels.
Bild, Kontraste und Farben
Kommen wir zunächst zur YI Lite. Die YI Lite ist eine Starter-Kamera, welche mit einer Video Auflösung von bis zu 4K daher kommt, dies jedoch nur mit einer Bildfrequenzrate von 20 Bildern pro Sekunde, was für schnelle, flüssige 4K-Aufnahmen eher ungeeignet ist. Weniger bemerkt man die niedrige Bildrate bei sehr langsamen Kameraschwenkern und kann hier zum Beispiel sehr schöne, hochauflösende Landschaftsaufnahmen vorzeigen. Mehr lohnt sich hier die Aufnahme von FullHD-Inhalten, da hier eine stabile Bildrate von wahlweise 60 oder 30 Bildern pro Sekunde vorhanden ist und man dies auch optisch sehr gut wahrnimmt. Die Aufnahmequalität ist in 4K und auch FullHD recht gut. In beiden Fällen zeichnet die Kamera aber super scharfe Bilder mit relativ guten Kontrasten und Farben auf und der elektronische Bildstabilisator erfüllt seinen Zweck, solang die Kamera keinen Extremen ausgesetzt ist.
Yi Lite
Die Yi 4K Plus hingegen kommt sofort mit einer ordentlichen Bildrate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde in der 4K-Auflösung daher, was viel mehr für den täglichen Einsatz geeignet ist, wenn man hochauflösende Aufnahmen präsentieren möchte. Hier läuft die Aufnahme weitaus flüssiger und man bemerkt keine Ruckler. Auch die Kontraste und Farbwerte der Kamera heben sich gegenüber der Lite Variante hervor und man erhält generell das etwas bessere Bild bei den anwählbaren Auflösungen.
Yi 4K+
Beide Kameras bieten einige Einstellungen, wobei auch hier die 4K Plus nur marginal im Vorteil ist. Beide besitzen ein Touch-Screen, beide bieten eine Camera-App für das Smartphone oder Tablet, wo man seine Aufnahmen direkt schneiden oder auch die Kamera bedienen kann. Ebenfalls bieten beide Kameras einen Fotomodus von Fotoaufnahmen von bis zu 4K, wobei die YI Lite hier jedoch einen hochauflösenderen Bildsensor verbaut hat, welcher bis zu 16 Megapixel abdecken kann, die 4K+ kann hier nur mit einem 12 Megapixel-Senor dienen, wobei jedoch beide Senoren aus dem Hause Sony stammen.
Tonqualität
Auch bei der Tonqualität hat das Lite Modell die Nase weiter vorn, als das Plus Modell, obwohl die Aufnahmequalität bei beiden Kandidaten, aufgrund der schmalen Bauform der Mikrofone im Gerät, nicht die Beste ist. Der Ton hört sich bei der Lite Variante etwas satter an, als bei der Plus. Die Plus hingegen verfügt über einen externen Mikrofon-Anschluss, welcher zu GoPro Mikrofonen kompatibel ist. Leider bringt dieser zusätzliche Anschluss nicht sehr viel, da sich mehrere getestete Mikrofone stehts übersteuert anhörten und eine klare Aufnahme der Sprache nicht möglich ist. Warum YI hier keine Qualität abgeliefert hat, bleibt natürlich sehr fraglich. Ob das Übersteuern verschwindet, sobald man das intigrierte WLAN abschaltet, wurde leider nicht getestet, aber dies bedarf keinen Test, da dies auch mit eingeschaltetem WLAN einwandfrei funktionieren sollte, wenn man dies so technisch anbietet. Weiterhin stelle ich mir die Frage, warum man nicht einfach ein 3,5 Klinkenanschluss verbaut und stattdessen auf das GoPro (MiniUSB) Format setzt. Vermutlich liegt dies daran, weil man sich hier die Produktionskosten von etwa 30 Cent pro Kamera sparen möchte.
In beiden Fällen sollte man sich daher dennoch ein Diktiergerät anschaffen, wenn man auch noch hochqualitative Tonaufnahmen im Video haben möchte. Dies klappt aber auch nur dann, wenn man mit Videoschnittsoftware umgehen kann.
Verarbeitung
Optisch sehen beide Kameras ansprechend aus, jedoch ist die verarbeitete Plastik sehr empfindlich gegenüber Stöße oder Kratzer. Die Displays bestehen bei beiden Kameras aus Gorilla-Glas und sollten den ein oder anderen Sturz aushalten. Bei den Akku-Abdeckungen ist es bei beiden Kameras ein Glücksspiel, ob man eine erwischt, wo der Deckel einfach oder schwer zu öffnen geht. In der Regel geschieht dies jedoch einfach.
Akkus und Aufnahmedauer
Der Akku in der YI Lite kommt mit einer Aufnahmedauer von bis zu 130 Minuten bei einer Auflösung von 4K mit 15 Bildern pro Sekunde daher. Bei 20 Bildern verkürzt sich die Zeit um etwa 30 Minuten. Auch bei niedrigeren Auflösungen bleibt die Aufnahme bei 130 Minuten pro Akkuladung.
Die YI 4K+ hingegen hat eine viel kürzere Akkulaufzeit. Bei 4K mit 60 Bildern pro Sekunde reicht der Akku gerade einmal 73 Minuten. Hier benötigt es also schon einen Zweitakku, wenn man auf die Aufnahmedauer der Yi Lite kommen möchte. Auch bei geringeren Auflösungen kommt die 4K Plus nicht an die Lite heran. So ist die Aufnahmedauer bei 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde nur bei 110 Minuten, wo hier wiederum 20 Minuten Differenz zur Lite bei gleicher Auflösung und Bildrate besteht.
Videomaterial vom Video-Logger Ride Alone
YI Lite
YI 4K+
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Empfehlung oder doch lieber Finger weg?
Diese Frage ist relativ schwer zu beantworten.
Wir aus der Redaktion empfehlen eher den Kauf der Lite Variante, da der Preis von zirka 110 Euro recht human für die Leistung daher kommt und die Kamera im Gesamtpaket gut ausgestattet ist.
Bei der 4K Plus hingegen raten wir für einen Preis von 300 Euro ab, da man bereits eine GoPro Hero5 Black für 280€ und weitaus bessere Tonqualität via externen Mikrofonanschluss bekommt. Bei dem hohen Preis erwartet man eigentlich ein 1:1 Duell zur GoPro Hero5, aber Technisch kann die Yi 4K+ hier nicht wirklich mithalten, wenn man qualitätsbewusst investieren möchte.
Letztendlich musst du selber wissen, ob du das Risiko eingehen und 4K Inhalte zeigen möchtest. Hier zu bedenken ist auch noch, dass viele Nutzer noch nicht über die Technik verfügen, um diese Inhalte wiedergeben zu können. Wir raten daher entweder abzuwarten, bis neue Modelle kommen und die Nutzer auf 4K-Geräte umgestiegen sind (was wohl noch etwas dauern dürfte) oder wie schon gesagt, eine GoPro Hero5 für den niedrigeren Preis zu kaufen.