Was haben eine mörderische Hexe, der mysteriöse Tod einer Großmutter und dämonische Besessenheit gemeinsam? Eine alte Polaroid-Kamera. Nein Spaß bei Seite, denn dieses Indie Horror Game aus dem Hause Bloodious Games ist alle andere als ein Witz.
Das krasse an Horror Games ist, sie können etwas, dass andere Spiele nicht können. Sie zwingen mich in einem psychisch fordernden und wirklich strapazierenden Rahmen, zu agieren und mich tiefer in dieses Unbehagen hinein zu begeben. Was das Erlebnis nur schlimmer macht und damit die Erfahrung umso spannender.
Was würden Sie tun, wenn Sie mit blutverschmierten Händen in einem dunklen Raum eingesperrt aufwachen würden? Ich für meinen Teil würde schreiend davon rennen…
In Madison schlüpfst du in die Rolle von Luca, einem Teenager, der von einer bösartigen Präsenz heimgesucht in seinem Elternhaus aufwacht. Als Luca hat dich ein Dämon dazu manipuliert, ein dunkles Ritual in deinem Spukfamilienhaus zu vollenden. Unterwegs lernen Sie Madison Hale kennen, eine Praktizierende der Hexerei, die eine Reihe grausamer ritueller Morde begangen hat, bevor sie selbst getötet wurde.
Dadurch dass das Game nichts erzählt, bleibt der größte Brocken der Arbeit an den Spielern hängen. So banal sich das auch anhört, so effektiv ist es bei der Rätselstellung. Denn jeden Winkel eines Raums wirklich durchsuchen zu müssen klingt easy. Es ist aber der Aspekt mit welchem man am meisten beschäftigt ist. Der einen auch schon mal ärgern kann. Denn das Spiel hilft dir in keiner Weise. Während manche Rätsel im Spiel sehr einfach erscheinen und absolut logisch. Du benötigst einen dreieckigen Schlüssel, finde einen dreieckigen Schlüssel. Sache erledigt. In anderen Momenten suchst du nicht nur den Raum ab, sondern nutzt deine Polaroid Kamera um versteckte Botschaften aus dem Jenseits zu offenbaren.
Die Polaroid Kamera ist das einzige Werkzeug, was dir hilft aus diesem Alptraum zu entfliehen. Denn damit kann man versteckte Türen, sichtbar machen, die vorher nicht zu erkennen war. Wenn die Kamera nicht die Antwort ist, werden Sie in einem begrenzten Bestand an Gegenständen nach dem richtigen Werkzeug stöbern, um Bodenbretter oder Schnappketten aufzuhebeln. Das Lösen von Rätseln erinnert in diesem Sinne an Resident Evil, und während es einige clevere Rätsel gibt, können andere zu undurchsichtig sein, und es kann leicht sein, den Faden zu verlieren, was als nächstes zu tun ist.
Eine Sache, von der ich überzeugt bin, ist, dass Madisons Ambient-Audio-Design extrem gut gemacht ist, besonders wenn es über Kopfhörer erlebt wird. Jeder zaghafte Schritt durch diese düstere Behausung wird von einer nervenaufreibenden Symphonie aus rostigen Türscharnierquietschen, dämonischem Flüstern und verzerrten Fernsehnachrichtensendungen begleitet, die ein- und ausschalten, was mich dazu brachte, ständig über meine Schulter zu schauen.
Doch leider gibt es auch schlechtes, was mich oft sehr genervt hat. Es beginnt mit etwas so simplen wie der Steuerung. Dass man Türen nicht richtig öffnen kann. Bzw der Spielcharakter im Weg steht. Dann durchsucht man den ganzen Raum, weil man ein Geräusch gehört hat. Findet aber auch mit einer Stunde an Suchen nichts. Dazu kommt die begrenzte Anzahl an Inventar plätzen, die dich immer wieder zwingen, welche abzulegen à la Resident Evil, denn mit 8 Plätzen, worauf 2 schon für Fotos und die Kamera drauf gehen, sehr wenig ist, bei diesen wichtigen Objekten.
Madison kann direkt hier erworben werden!
Fazit
Trotz meiner Bedenken bietet Madison dennoch einen respektablen Schreckensabend und ist für Psycho-Horror-Fans einen Blick wert. Es schafft es, Spannung und Rätselvielfalt aufzubauen, stolpert, wenn es davon besessen ist, Spieler mit umwerfenden Lösungen zu verwirren und ihr Herz mit lahmen Sprungängsten zu stoppen. Auch wenn die Jumpscares und Dämonen für mich nach all der Horror Erfahrung etwas vorhersehbar waren, waren diese einfach stimmig und gut gemacht.
MADiSON verdiente sich die
GAMAZINE GOLD TROPHY