BITTE WÄHLEN: REVIEW – LETS PLAY
REVIEW
Nun sind etwa zwei Wochen seit dem erscheinen der neuen Zugsimulation von Dovetail vergangen und nun wirst Du dir sicherlich die Frage stellen, warum erst jetzt das Review über Train Sim World bei uns erscheint. Diese Frage ist natürlich berechtigt und ich werde Dir diese Frage kurz und knapp beantworten. Train Sim World erschien am 16. März 2017, nachdem das Entwicklerstudio Dovetail das Spiel einige Monate zuvor in einer öffentlichen Beta den potentiellen Kunden näher brachte.
Die Beta selbst lief auf den meisten Rechnern eher hakelig und man musste die Grafikeinstellungen sehr weit herunter stellen, um es überhaupt spielen zu können. Selbst Spieler mit aktuellster High-End-Hardware hatten zu großen Teilen wirklich massive Probleme, jedoch muss man dazu sagen, das genau für solche Zwecke eine Beta gedacht ist, um letztendlich Fehler, größere Bugs und Performanceprobleme ausfindig zu machen. Als nun das Spiel als Releaseversion unsere Redaktion erreichte, waren wir schon sehr auf das finale Produkt gespannt. Die Installation lief dank Steam reibungslos von statten. 2,8 Giga Byte betrug die Downloadgröße, entpackt ist das Spiel nach der Installation dann 8,68 Giga Byte, was ich persönlich ziemlich wenig finde, wenn man davon ausgeht, dass das Spiel mit der Unreal Engine 4 entwickelt und auch an HD Formate angepasst wurde. Gut, umso kleiner, desto mehr Speicherplatz für andere Spiele.
Bombastische Grafik
Als ich das Spiel das erste Mal startete, begrüßte mich das Dovetail-Logo sogleich gelangte ich auf eine Anmeldemaske, wo ich mir einen Account für Dovetail-Live anlegen konnte. Dovetail-Live soll laut Aussage des Studios alle Spiele der Marke, sowie Spieler miteinander verbinden. Nachdem ich mir einen Account anlegte und mich einloggte, gelangte ich in das sehr übersichtlich gestaltete Hauptmenü, wo ich zwischen drei Auswahlmöglichkeiten und einigen Zusatzoptionen wählen konnte. Ich entschied mich zunächst gegen einen Besuch der Spieleeinstellungen, da ich wissen wollte in wie weit das Spiel seit dem Beta-Test verbessert wurde. Leider folgte nach der relativ angenehmen Ladezeit das ernüchternde Ergebnis. Das Spiel sieht optisch dank Unreal Engine 4 sehr ansprechend aus, jedoch wird der erste Eindruck durch die niedrigen Bildwiederholungsraten sehr stark getrübt. So hieß es nun doch erstmal den ersten Schritt in das Pausenmenü zu wagen. Auch in diesem Menü wird jede Option sehr geordnet dargestellt. Man kann zwischen den Steuerungseinstellung, bis hin zu den Audioeinstellungen wählen, wobei ich mich zunächst für die Grafikoptionen entschied. Ich testete diverse Einstellungen und bemerkte dabei, das jede vorgenommene Änderung keinerlei Auswirkungen auf die Bildwiederholrate brachte. Erst das abändern der Sichtweite führte zu dem gewünschten Ergebnis, wobei man hier aber optisch kaum einen Unterschied feststellen konnte. Der einzige Unterschied war, das man nun teilweise einige Objekte aufploppen sah.
Nun, da das Spiel halbwegs spielbar war, absolvierte ich die einzelnen Übungsszenarien. In diesen Szenarien wird dem Spieler sehr detailiert per Sprachausgabe und optischen Hinweisen die Steuerung der einzelnen Eisenbahnen näher gebracht. Da ich bereits den Vorgänger dieses Spieles kannte, waren mir einige Steuerelemente schon vertraut. Hier hat Dovetail vorbildlich darauf geachtet, das sich “alte Hasen” nicht sonderlich umgewöhnen müssen. Wem die Steuerung per Tastatur zu umständlich ist, kann das Spiel auch mit einem Xbox-Controller bedienen. Neu hinzugekommen sind jedoch die umfangreichen Funktionen der mitgelieferten Dieselloks. So fast jeder Simulationsfan hat sich in der Vorversion, den Train Simulator, sehr oft mehr Funktionen gewünscht, dieses Gebet wurde mehr als nur erhöhrt und mit dem TSW verwirklicht. Nahezu jede Taste und Schalter, sogar die Motorsteuerung ist bedienbar und die Meisten bieten sogar eine Funktion. Auch bei den Displayfunktionen der intigrierten Loksteuerung hat Dovetail darauf geachtet, diese realitätsgetreu nachzubilden. Ein weiteres interessantes Feature ist die Steuerung der Drehscheiben. Hierbei fährt man eine der drei mitgelieferten Dieselloks auf die Drehscheibe und setzt sich in ein kleines Führerhäuschen. In diesem findet man einen Bildschirm für die Kameraüberwachung und ein Steuerpult, um die Drehscheibe zu bedienen. Halt mal, wie soll man das denn jetzt verstehen? Ja richtig! Im TSW kann man erstmalig in einer Zugsimulation seinen Führerstand der Lok verlassen und frei innerhalb der Strecke herumlaufen. Um das Ganze etwas abzurunden, versteckten die Entwickler in der Spielewelt einige Sammelobjekte, welche man zum freischalten von Steam-Errungenschaften einsammeln muss. Auch besitzt jeder Spieler ein eigenes Mitarbeiterprofil, wo seine kenntnisse per Levelsystem festgehalten werden. Ob man solch ein Levelsystem später noch benötigen wird oder ob es nur eine unnütze Funktion ist, wird sich zeigen. Die Funktionen sind jedoch sehr reichlich vorhanden. Einen Multiplayermodus gibt es zur Zeit noch nicht, denkbar wäre aber, dass dieser auch eines Tages kommen wird, da die Unreal Engine 4 die Grundvoraussetzungen mitbringt. Ob die Entwickler dieses Feature noch umsetzen werden, steht bisher noch in den Sternen.
Kohle für Amerika
Leider bietet TSW: Heavy Haul bisher nur eine einzige Route, die Sand Patch Grade, welche mit 3 Diesellokomitven und einigen Übungsszenarien und 8 Hauptszenarien ausgeliefert wird. Wenn man nun den Preis von 29,99 Euro näher in Betracht zieht, ist dies ein relativ faires Angebot für den Umfang. Wie eingefleischte Train Simulator Spieler aber wissen, wird es bei den zukünftigen Downloadconten ähnlich aussehen, wie im Vorgänger des TSW. Der inzwischen in die Jahre gekommene Train Simulator bietet Downloadcontent in einem Gesamtwert weit über 4000 Euro! Ob man nun jedes einzelne DLC haben muss, entscheidet jeder für sich selbst, jedoch konnte man einiges an Geld sparen, indem man auf entsprechende Steam-Sales wartete. Mit dem ersten Zusatzdownloads wird man gegen ende dieses Jahres rechnen dürften. Laut Dovetail soll als nächstes ein UK und ein deutsches DLC folgen. Wobei es sich dabei genauer handeln soll, wollte DTG bisher noch nicht verraten. Vorstellbar wäre jedoch ein Schnellzug-Addon, da dies die meisten Kunden anlocken dürfte.
Aktuell gibt es für den TSW 2 Updates. DTG schaffte es mit dem aktuellsten Patch die Bildraten etwas zu optimieren, jedoch leider nicht bei jeden Spieler. Viele Anwender klagen noch immer über niedrige Bildraten, trotz neuester und starker Hardware. Mit unserem Testsystem waren die Performancemängel durch das 2. Update so gut wie behoben. Aufgefallen sind einige Framedrops nur noch, wenn unsere Lok sehr viele Waggons zu ziehen hatte, ansonsten lief das Spiel durchgehend zwischen 30 und 60 FPS. Wir aus der Redaktion gehen aber stark davon aus, dass das nächste Update sehr bald kommt und auch die letzten Spieler in den vollen Genuss der Simulation kommen dürfen.
Sehr detaillierte Spielewelt
FAZIT: Mit dem TSW: CSX Heavy Haul hat Dovetail Games eine neue Ära im Genre der Zugsimulation eingeleutet. Hier und da hat das Spiel noch ziemliche Performanceprobleme, diese sollten aber mit kommenden Updates behoben werden. Der Preis von knappen 30 Euro ist gerade so noch hinnehmbar, wenn man in Betracht zieht, das man “gerade mal” eine Strecke mit 3 Diesellokomotiven und eine hanvoll Anhänger bekommt. Höchstwarscheinlich wird eine Simulation immer etwas für Liebhaber bleiben, einen Blick kann man sich aber schon mal wagen, wenn man schon immer mal eine Eisenbahn selbst fahren wollte.