Zwei Jahre sind seit der offiziellen Ankündigung von Hogwarts Legacy vergangen, seit dem wartet die Harry Potter Fangemeinschaft gespannt auf das Release des magischen Abenteuers. Am 10. Februar 2023 ist es endlich soweit. Vorbesteller der Digitalen Deluxe Edition von Hogwarts Legacy durften bereits seit dem 07. Februar (72 Stunden vorher) in den Genuss des epischen Zauber-Rollenspieles kommen. Wie es geworden ist und ob es sich lohnt, erfährst du in unserer ausführlichen Review, welche sich auf die Xbox Series X|S Version bezieht.
Erhältlich ist Hogwarts Legacy in den folgenden Versionen:
- Hogwarts Legacy: Digitale Deluxe Edition – für 84,99 € – hier kaufen
- Hogwarts Legacy – Standart Edition – für 69,99 € – hier kaufen
Vor dem Start von Hogwarts Legacy werden wir dazu aufgefordert, an einer Umfrage teilzunehmen. In der Umfrage werden dir Fragen zu deiner persönlichen Einstellung und zu deinen Vorlieben gestellt. Es muss herausgefunden werden, zu welcher Lerngruppe du am besten passt. Triff deine Entscheidungen, wie du sie in der Realität auch treffen würdest, um ein reales Ergebnis zu erhalten. In mir steckt vermutlich ein Zauberer, daher wurde ich dem Hause Gryffindor zugewiesen.
Nachdem wir zugewiesen wurden, beginnt die magische Reise in eine zauberhafte Welt. Ein kurzes Intro stimmt uns auf das kommende Abenteuer ein und stellt unseren Protagonisten als neuen Schüler vor, welcher aufgrund seines Talentes in der 5. Klasse beginnt. Nach einem kurzen Geschwätz macht sich unsere Reisegruppe auf den Weg nach Hogwarts. Begleitet werden wir auf der Reise von Professor Eleazar und George Osric. Während der Reise holt Osric eine verzauberte Schriftrolle aus der Tasche und berichtet uns, dass diese mit einem Zauber belegt sei und er diese nicht öffnen könne. Auch Professor Eleazar kann mit dem Zauber nichts anfangen, wir jedoch sehen ein leuchtendes Funkeln und man hält uns schon für verrückt, bis wir uns die Rolle geben lassen. Kaum geschehen öffnet sich der Verschluss auf eine magische Weise und offenbart ihren Inhalt, einen Schlüssel. Der Professor hält uns jedoch auf den Schlüssel herauszunehmen und möchte diesen selbst untersuchen. Blitzartig wird unser fliegende Kutsche von einem Drachen in zwei gerissen und George Osric fällt mit den Trümmerteilen in die Tiefe. Unser Kutscher versucht sein Bestes um den Professor und unsere Wenigkeit vor dem Tod zu retten. Immer wieder greift der Drachen an. Gerade setzt der Drachen zum Feuerspucken an, doch wir können noch rechtzeitig aus der halb zerstörten Kutsche springen. Kurzerhand wirkt Professor Eleazar einen Teleport-Zauber und rettet uns in Sicherheit, gerade als der Drachen wieder Mals auf uns zuflog und verspeisen wollte.
Der Zauber brachte uns an einen unbekannten Ort. Weit und breit keine Zivilisation zu sehen, nur ein paar Ruinen. Wir entschieden uns diese zu erkunden, um an einige Informationen zu kommen, wer diese errichtet haben könnte. Während des Weges dahin erlernen wir die ersten Zauber. Darunter Revelio, ein Zauber der unsichtbare Dinge sichtbar macht und Basiszauber, welcher ein schwacher Angriffszauber darstellt, womit wir zum Beispiel eine Wand einreisen können, die sich uns gerade auf dem Weg zur Ruine in den Weg stellt. In der Ruine angekommen entdecken wir einen merkwürdigen Spiegel, welcher im Spiegelbild einen Raum zeigt. Unbehagt berühren wir den Spiegel und landen aus Zauberhand in diesem Raum. Schnell stellen wir fest, dass wir in der Zauberer-Bank Gingotts, wo wir bereits erwartet werden. In einem kurzen Gespräch werden wir nach unserem Schlüssel für das Bankschließfach gefragt. Zufälligerweise hatten wir ja einen mysteriösen Schlüssel in der magischen Rolle gefunden. Diesen Schlüssel zeigen wir kurz dem Kobold, der uns danach fragte. Ohne mit den Augen zu zwinkern, führte er uns zu dem Schließfach. Dort angekommen erwarteten uns schon die nächsten Aufgaben und ein Kampf mit Rittern, welchen wir natürlich bestanden. Nach einigen Rätseln öffnete sich uns ein Protal, welches uns endlich nach Schloss Gryffindor bringen sollte.
Kaum in Gryffindor angekommen, erwartet uns eine Begrüßung und Einweihungsfeier, wobei wir hier ein Aufnahmeritual durchführen müssen.
Da ich nicht zu viel spoilern möchte, endet die Erzählung über den Start des Spieles hier und wir widmen uns den Details.
Die eigentlichen Aktionsmöglichkeiten starten erst im Schloss Gryffindor. Hier erhalten wir Aufgaben, welche sich zunächst auf das erlernen von Zaubersprüchen reduzieren. Sind diese erlernt, öffnen sich weitere Nebenaufgaben, die wir neben der Hauptgeschichte absolvieren können und auch sollten, damit wir alle Errungenschaften im Spiel freischalten. Immer mehr eröffnet sich uns Hogwarts mit seinen Regionen. Neben dem erfüllen von Aufgaben für andere Schüler oder der Hauptstory gibt es hunderte Sammelgegenstände, die gefunden werden sollen. Ob nun herumfliegende Bücherseiten, unsichtbare Rollen oder zerstörte Statuen und Gebäudeteile, es gibt sehr viel zu tun. Allein das Schloss Hogwarts ist so riesig, das es einige Zeit benötigt, dieses zu erkunden und alle Geheimnisse zu lüften. Auch wenn das Schloss sehr stark an das Original aus dem Film erinnert, ist es dennoch ein wenig abgeändert. Die bekanntesten Räume haben jedoch einen sehr hohen wiedererkennungswert.
Im späteren Spielverlauf können wir in der Weltkarte die unterschiedlichsten Städte und Orte besuchen, welche uns wieder massig Sammelobjekte und Nebenquests der Nebendarsteller anbieten. Ein sehr wichtiger Punkt bei der Erkundung sind die Kämpfe zwischen uns und der Gegner. Die erlernten Zaubersprüche sollten sinnvoll angewendet werden, um den größtmöglichen Schaden an den Gegnern zu erzielen und uns selbst zu schützen. Auch taktisches Vorgehen ist mit dem Zauber “Desillusionierung” (unsichtbar machen) möglich, um näher an unsere Gegner heranzukommen und sie lautlos zu besiegen. Insgesamt gibt es 34 Zaubersprüche, die wir erst freischalten müssen und uns dabei helfen, die Gefahren und Rätsel des Spieles zu lösen.
Neben den Zaubersprüchen spielt natürlich auch unsere Ausrüstung eine sehr große Rolle. Ob nun Mäntel, Mützen oder Handschuhe, alle Gegenstände haben unterschiedliche Werte und zusätzliche Schutzzauber. Diese Gegenstände kann man, wie auch Zaubertränke, in Shops erwerben, welche überall in Hogwarts verteilt sind oder in Truhen finden. Als Käufer der Deluxe Edition erhält man hier ein kleines Repertoire einer Grundausrüstung.
Darunter:
- Reittier: Thestral
- Kampfarena der dunklen Künste
- Kosmetikset der dunklen Künste
- Feldmütze der dunklen Künste
Viel bringen diese Sachen aber nichts, da man sehr schnell an bessere Ausrüstungsgegenstände kommt. Für die PlayStation Version gibt es hier 2 sinnvollere Gegenstände zu den bereits Genannten hinzu, und zwar:
- Trankrezept für Felix Felicis
- „Heimgesuchtes Geschäft in Hogsmeade“-Auftrag
Bei letzteren handelt es sich um einen eigenen Zaubershop, wo wir mit unseren Gegenständen Geld verdienen können, welches normalerweise nur schwer erwirtschaftbar ist. Diese Zusätze sind jedoch nur für ein Jahr PlayStation exklusiv und sollen dann auch für alle anderen Systeme verfügbar werden. Nur ob man das Spiel in einem Jahr noch spielt, ist die andere Frage. Eine weitere Frage ist auch, wenn man 85 Euro für die Deluxe Version bezahlt, ob es nicht vielleicht sogar eine Unverschämtheit ist, diese Sachen für ein Jahr PlayStation Exklusiv zu machen.
Gut, zurück zum Spiel. Neben den Gegenständen, Zaubersprüchen und Tränken bekommt man bei einigen Missionen einen Helfer zur Seite gestellt, wo wir ab und zu wählen dürfen, wer uns begleitet. Jede Begleitung verfügt über unterschiedliche Stärken und Schwächen, daher musst du weise wählen, bevor du die nächste Mission antrittst. Ein zwischenzeitliches Abspeichern des Spieles ist daher immer sinnvoll, auch wenn das Spiel über eine automatische Speicherfunktion verfügt.
Kommen wir zur Grafik und dem Sound.
Ich selbst spiele das Spiel im “Fidelity” Modus, welcher die maximale Grafik darstellt. Es gibt noch einen Performance-Modus, jedoch läuft das Spiel auch im Fidelity-Modus zumeist angenehm flüssig. Es gibt also keinen Grund den Performance-Modus zu nutzen. Okay, hier und da gibt es schon mal einen kleinen Frame-Drop im Fidelity-Modus zu bestaunen, diese treten aber zumeist nur dann auf, wenn man die Schnellreise von einem Ort zum Anderen wählt. Die Texturen und 3D-Objekte müssen hier in den Speicher geladen werden, was dann wiederum ein kurzes ruckeln auslöst. Wer sich nicht daran stört, dem erwartet eine Grafikpracht vom aller feinsten. Wenn man diese Ruckler nicht möchte, läuft man eben die langen Wege und nutzt die Zeit, um Kräuter mitzunehmen oder Geheimnisse aufzudecken, die man auf dem Weg zum Ziel findet. Es sollte zwar nicht sein, das ein Konsolenspiel ruckeln kann, verhindern kann man dies scheinbar heutzutage aber nicht mehr, da die Spielewelten immer komplexer werden und die Hardware auch schnell genug sein muss, um damit klar zu kommen. Trotz SSD kommen diese Ruckler, sie sind nun aber nicht wirklich störend, da sie wie gesagt nur am Anfang kurz stattfinden, wenn man von einem Map-Abschnitt mit Schnellreise in einen anderen Map-Abschnitt reist.
Generell sehen die Texturen und auch 3D-Modelle eindrucksvoll aus. Beim genaueren hinsehen kann es jedoch auch vorkommen, dass an vereinzelten Stellen der geworfene Schatten auf manchen Gebäuden die eigentliche Textur schwarz einfärbt, was dann wiederum wie ein Textur-Fehler ausschaut. An anderer Stelle kann es vorkommen, dass die Schatten Grafikfehler an manchen Charakteren auftreten. Besonders ist dies bei Professor Eleazar aufgefallen, wenn sich dieser in seinem Zimmer befindet. Generell sieht die Spielewelt mit all seinen Objekten jedoch fantastisch aus. Gerade in der Nacht sehen die Dörfer sehr verwunschen aus, wie man es aus Kindermärchen kennt. Aber auch die Tageszeit wird eindrucksvoll in Szene gesetzt. Nebel wird voluminös dargestellt, die Sonnenstrahlen blitzen durch die Vegetation und das Raytracing sieht fantastisch aus, welches Spiegelungen der Umwelt inklusive der animierten 3D-Modelle 1:1 wiedergibt. Da vergisst man sehr schnell wieder die kleinen Fehler. Dank Dolby Vision werden die Farben und Kontraste auf einem kompatiblen Fernsehgerät naturgetreu wiedergegeben.
Aufgefallen ist uns im Test, dass die Xbox-Konsole sehr warm wird. Nach einer längeren Session von 12 Stunden durchgängigen spielen, ist das Spiel einmalig abgestürzt. Dank automatischer Speicherung ist jedoch nichts verloren gegangen. Dennoch empfehlen wir dir, dass du dein Spiel auch regelmäßig manuell speicherst, man weiß ja nie.
Sountechnisch macht Hogwarts Legacy auch was her. Hier spielen Geister in einem kleinen Orchester klassische Musikstücke, an anderer Stelle hört man das Rauschen des Windes durch die Bäume und wieder an einer anderen Stelle hört man das plätschern des Wassers an einer Bootanlegestelle. Gerade mit Dolby Surround hört sich dies fantastisch an, wenn aus allen Ecken andere Geräusche hörbar sind.
Wie ist eigentlich die Steuerung des Spieles?
Um diese Frage vorweg zu beantworten, die Steuerung des Spieles ist sehr leicht zu erlernen und bringt für uns keinerlei Probleme mit sich. Egal ob man zu Fuß oder zu Luft unterwegs ist. Hogwarts Legacy lässt sich sehr gut steuern. Alle Zauber lassen sich über Kurzbefehle ausführen, wenn man die RT-Taste gedrückt hält und dann entsprechend seinen Zauber mit den ABXY-Tasten wählt. Auf dem Besen ist das lenken anfangs etwas holprig, dies hat sich aber nach wenigen Sekunden gelegt und man hat sich daran gewöhnt. Dies soll aber auch so sein, da es für den Besen selbst auch Verbesserungen gibt, welche man während des Spielverlaufes freischalten kann, indem man diverse Tests in Besenrennen absolviert, indem man Rundenzeiten knacken oder durch Ringe fliegen muss. Hingegen unserer Kollegen von anderen Magazinen, hatten wir keinerlei Schwierigkeiten, den Besen auch beim Landen unter Höchstgeschwindigkeit unter Kontrolle zu halten. Hier und da war die Steuerung in den Kämpfen oder während dem Besuch der Dungeons etwas fummelig, wenn man zwischen den Zaubern hin und her wechseln musste, da man immer nicht wusste, welchen Zauber man als nächstes brauchte, aber da die Höhlen nicht sonderlich groß sind, war die Sache schnell vergessen.
Kommen wir langsam zum Ende des Reviews. Zusammenfassend kann man sagen, das Hogwarts Legacy ein durchdachtes Konzept ist, wo sich die Entwickler sehr viel Mühe gegeben und sehr viel Mühe gegeben haben. Man könnte fast schon sagen, das sehr viel Liebe in das Projekt geflossen ist, da das Komplettpaket einfach stimmig ist.
FAZIT
Mit Hogwarts Legacy zeigen die Entwickler aus dem Hause Avalanche Software, das man auch heute noch wirklich gute Spiele mit einer fesselnden Story und vielen Möglichkeiten zur Beschäftigung, in kürzester Zeit entwickeln kann. Zwei Jahre Entwicklungszeit ist nicht viel und dennoch hat das Entwicklerteam es geschafft, ein unterhaltsames und zugleich sehr gut aussehendes Paket zu schnüren. Auch nicht Harry Potter Fans dürften mit dem Spiel sehr viel Spaß haben. Der Preis von ca. 70 Euro für die Standart-Version ist angemessen, die 85 Euro sind auch okay, wenn man betrachtet, das man hier eine Kampfarena und ein Reittier bekommt. Die Klamotten kann man getrost außen vor lassen, da man sehr schnell bessere Sachen findet. Aus unserer Redaktion gibt es für die Xbox Series X eine klare Kaufempfehlung für Hogwarts Legacy.
HOGWARTS LEGACY verdiente sich die
GAMAZINE DIAMOND TROPHY
TRAILER